Prado Entwicklung

Prado: Die Entwicklung vom Parvo 250 bis zum Prado 750; 1948 bis 1966


Kein anderer Leitz-Projektor wurde so lange von Leitz angeboten und beständig weiterentwickelt. Aufgrund dessen ist die Vielfalt der Farben, Formen und Funktionen der angebotenen und gesichteten Geräte recht verwirrend und unübersichtlich.
Im Folgenden wird eine bebilderte Orientierungshilfe gegeben.

Im Einzelnen wurden diese Merkmale verändert:

Der Parvo II und der frühe Prado 250 waren schwarz (Schrumpflack) und hatten einen einfachen, eckigen Fuß sowie hinten eine fest angebrachte Anschlussleitung. Der Firmenschriftzug befand sich noch klein an der Seite, der Deckel wurde mit einfachen Klammern verriegelt.
Zunächst änderte sich das Leitz-Logo, zudem wurde es an der neuen Leselichtklappe angebracht. Die Farbe (von schwarz zu grau) änderte sich aber erst 1953.
1954 wurde der Fuß verändert, er war nun etwas geschwungener und bot mehr Standfestigkeit.

Links: Früher Fuß des Parvo 250/ Prado 250, ausgeführtes festes Stromkabel;
Rechts: Fuß des Prado 500 mit Steckeranschluss

1952 wurde der Ansatz verändert und ein neuer Wechselschieber (vorher UGFEU, dann SLUUZ) und eine neuer Filmführungsschieber (erst UGHIU, dann SUUZI) angeboten. Ebenfalls 1952 wurde statt des bislang sphärischen ein asphärischer Kondensor eingebaut.
1955 wurde der Stangenvorsatz (der wohl ab ca. 1950 angeboten worden war) gegen einen einfacheren Vorsatz ersetzt.

Erst ab 1958 (und natürlich nur in Verbindung mit einer Gebläsekühlung) wies der Vorsatz auch einen Luftkanal zur direkten Kühlung des Dias auf.

Linkes Bild: links Ansatz des Parvo 250, rechts Stangenvorsatz des Prado 250/ 500, zerlegt.
Rechtes Bild:
links Ansatz mit Stangenvorsatz für Prado 250/ 500 bis 1955, rechts Ansatz ab 1958 mit Kühlkanal zur Diakühlung
Links: Schriftzug auf Parvo 250, ca. 1949; Mitte: Leitz-Logo auf der Leselichtklappe des Prado 250, ca. 1954;
rechts: Leitz-Logo auf Prado 500, ca. 1955


Hinsichtlich der Anwendung unterschieden sich die Geräte zudem natürlich in der Lichtstärke und verwendeten Lampe. Parvo 250/ Prado 250 wurden ohne Gebläse und mit 250-Watt-Lampe betrieben, der Prado 500 (und 750) hatte einen eingebauten Lüfter (dieser war später auch nachrüstbar, das Gerät musste aber eingesandt werden). Der beim Prado 500 notwendige 2. Wärmeschutzfilter entfällt ab 1958, da nur noch ein (dickerer und wirksamerer) Wärmeschutzfilter verwendet wird.
Zur Steigerung der Lichtleistung wurde die Verwendung einer 110-Volt-Lampe empfohlen, wobei dann der Widerstand ANZUU oder ein Trafo (RTVUU oder RSTUU) zwischengeschaltet wird. (Unten Prado 250 mit ANZUU)


Die Farbe der Prado-Serie änderte sich von Schwarz zu Grau und schließlich Hammerschlag-Blau. Wann dieser letzte Wechsel erfolgte und ob dann alle Geräte nur noch in der neuen Farbe angeboten wurden, ist nicht bekannt. Wenige Exemplare wurden auch in Beige oder anderen Sonderfarben gefertigt (wahrscheinlich auch Grün für Militärbestellungen).

Unten: Schön zu sehen der Wandel des Fußes, der Farbe, der Verschlussklammern des Deckels, des Logos, des Ansatzes.

Ab 1955 wurden Geräte mit langem Fuß zur standsicheren Nutzung von Objektiven mit 200mm Brennweite und mehr angeboten. Hier ein blaues Gerät aus den 60er Jahren.

Wohl erst gegen 1955/56 wurde der Magazinwechsler “UVOGU” als Zubehör angeboten, der sich nur in Verbindung mit dem neuen Ansatz (nach dem Stangenvorsatz) verwenden ließ.

Bild unten: Magazinwechsler UVOGU am Prado 500
Für besonders hohe Lichtleistung gab es ab 1953 noch den “Hellraumprojektor”, dieser wurde mit dem zusätzlichen Transformator “Rtuup” und einer 75-Volt/ 375 Watt oder 110-Volt/ 500 Watt -Lampe betrieben. (Bild unten) Sehr ähnlich war der zwei Jahre später angebotene “Prado 500/ 750 mit untergebautem Trafo”, der besonders für Schulen geeignet war, da bei ihm Unbefugte den Spannungsregler nicht bedienen konnten.

Als Prado 66 (zunächst 250/ 66 und 500/ 66) wurde der Prado mit Ansatz und Kondensor für 6x6 - und 7x7cm Dias angeboten.

Spezialvorsätze für Mikroskopie-Projektion oder Röntgenfilme wurden bereits zum Parvo 250 angeboten.
Prado-Vielfalt (von links nach rechts): Pravo II / 250, Prado 250 mit Anzuu, Prado 500 mit Suuzi, Hellraumprojektor Prado 750 mit Magazinansatz Uvogu und Trafo Rstuu, Prado 500 blau mit Elmaron 2,8/150mm-Objektiv, Prado 500 mit langem Fuß in blau und mit Schiebeobjektiv Diaron 200mm.
Sehr ähnlich dem vorigen war der zwei Jahre später ab 1955 angebotene “Prado 500/ 750 mit untergebautem Trafo”, der besonders für Schulen geeignet war, da bei ihm Unbefugte den Spannungsregler nicht bedienen konnten. Siehe auch auf der Sonderseite dazu.